
Leichte Schlegeis Stausee Wanderung: Der Uferweg
Darum geht es auf dieser Seite:
Der Schlegeis Stausee Uferweg ist eine einfache, rund 11 Kilometer lange Wanderung ohne nennenswerte Steigungen, ideal für Familien und Genießer. Du startest am Parkplatz P1 und folgst dem breiten Weg immer am türkisblauen See entlang Richtung Südwesten. Unterwegs passierst du den beeindruckenden Riepenbach-Wasserfall und genießt ständig wechselnde Ausblicke auf Wasser, Gletscher und Dreitausender. Am Ende des Sees erwartet dich der ruhige Schlegeisgrund – ein landschaftliches Highlight. Auf dem Rückweg lohnt sich der kurze Abstecher zur Dominikushütte mit herrlichem Ausblick und leckerer Einkehr auf einen Kaiserschmarrn.
Wenn du die tolle Natur am Schlegeis Stausee ohne große Anstrengung erleben willst, ist die leichte Schlegeis Stausee Wanderung entlang des Uferwegs ideal. Diese Wanderung am Schlegeisspeicher ist eine eindrucksvollsten Touren im hinteren Zillertal. Du gehst immer auf einem breiten, gut befestigten Weg, meist direkt am Ufer des türkisblauen Sees entlang. Es sind nur sehr kleine und kurze Steigungen zu wandern. Ideal für einen ausgedehnten Spaziergang. Du kannst diesen entspannten Tagesausflug auch mit Kinderwagen unternehmen. Und: Du erreichst den Ausgangspunkt ganz unkompliziert mit dem Auto oder dem öffentlichen Bus.
Auf den letzten Metern erreichst du die Dominikushütte, wo du super einkehren kannst. Es gibt wirklich guten Kaiserschmarrn und große Schnitzel auf der Sonnenterrasse. Außerdem hast du von hier den schönsten Blick auf den Schlegeisstausee. Ich beschreibe dir die Wanderung am Uferweg im Detail und habe danach auch noch die Route auf der Wanderkarte eingezeichnet. So kannst du dir den gpx-Track herausholen und dich unterwegs orientieren.






Anreise und Startpunkt
Die Wanderung beginnt am Parkplatz P1, der sowohl mit dem Auto als auch mit dem öffentlichen Bus erreichbar ist. Du findest hier alle Details, wie du über die Schlegeis Alpenstraße anreisen kannst. Von hier aus folgt man dem Uferweg in südwestlicher Richtung, nicht zur Schlegeis Staumauer, sondern entlang des Sees. Du gehst entlang des Sees in südwestlicher Richtung – immer mit Blick auf das Wasser. Der erste Abschnitt führt dich direkt entlang der Straße, aber bis auf ein kurzes Stück gibt es einen eigenen Fußweg.
Riepenbach Wasserfall
Schon kurz nach dem Start erwartet dich das erste Highlight: Der Riepenbach Wasserfall, der sich spektakulär zwischen Parkplatz P1 und P2 in den Schlegeisspeicher ergießt. Ein idealer Ort für ein erstes Foto oder eine kurze Pause. Der Wasserfall ist besonders im Frühling und Sommer ein beliebtes Fotomotiv. Schau genau hin, es ist ein wirklich riesiger Wasserfall. Viele sehen ihn gar nicht, weil man im ersten Augenblick eher auf den Stausee schaut und in Richtung Gletscher – der Wasserfall ist genau gegenüber. Oft fährt man extra für den Anblick solch eines großen Wasserfalls kilometerweit, hier findest du ihn „nebenbei“ am Weg.
Am Zamsereck – du bleibst links am See
Du gehst weiter vorbei an den Parkplätzen P2 und P3, bis du das sogenannte Zamsereck erreichst. Hier zweigt das Zamser Tal ab – ein Seitental, das Richtung Südtirol führt. Du hältst dich aber links, überquerst den Zamserbach und gelangst nach wenigen Minuten auf einen richtig schönen Uferweg. Bis zum Jahr 1919 gehörte das Gebiet des Zamser Grundes zur Gemeinde Pfitsch in Südtirol. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde es im Zuge der neuen Grenzziehungen zur Gemeinde Finkenberg in Tirol zugeteilt. Einige der Almen rund um das Zamsereck werden auch heute noch von Südtiroler Bauern bewirtschaftet. Sie müssen ihre Tiere entweder über das Pfitscher Joch treiben – oder kilometerlang um die Berge herumfahren.
4 Kilometer Naturgenuss pur: In den Schlegeisgrund
Jetzt wird’s richtig schön: Du folgst für rund 4 Kilometer dem breiten Weg, der direkt am Ufer des Sees entlangführt. Immer wieder bieten sich dir neue, faszinierende Blicke auf das Wasser, die umliegenden Berge und die Gletscher am Horizont. Je nach Wasserstand kannst du den Schlegeisspeicher anders erleben. Bei Niedrigwasser siehst du noch die Baumstümpfe, als die Bäume für den Stausee gerodet wurden. Manchmal kommen kleinere Wasserläufe rechts von den Bergen. Im Juni blühen die Almrosen wunderschön. Ganz hinten, am Ende des Speichersees, siehst du, wie das Wasser des Schlegeisbachs in den See fließt. Der Talgrund, der sogenannte Schlegeisgrund, ist ein ruhiger, unberührter Ort – eingerahmt von schroffen Gipfeln, viele davon über 3000 Meter hoch. Ganz oben in den Bergen oberhalb des Schlegeisgrund sind Gletscher zu sehen. Der Schlegeiskees ist der größte und bekannteste Gletscher. Er liegt am Talschluss des Schlegeisgrundes. Er erstreckt sich zwischen dem Großen Möseler und dem Hochfeiler, den höchsten Gipfeln der Zillertaler Alpen.
Hier im Schlegeisgrund bekommst du eine Idee, wie das Tal vor dem Bau des Stausees ausgehen haben muss. An der Stelle, wo sich heute die Wasseroberfläche des Stausees befindet, stand die alte Dominikushütte, eine einfache Schutzhütte für Bergsteiger. Es gab wahrscheinlich auch ein paar kleine Sennhütten für die Almwirtschaft.
Rückweg mit Stopp an der Barbarakapelle
Auf dem Rückweg gehst du den gleichen Weg am See entlang des Westufers. Am Ostufer gibt es keinen Weg, der entlang des Speichersees zurück zum Ausgangspunkt führt. Die Felsen fallen hier steil ins Wasser und daher ist kein Durchgang für Wanderer möglich. Es geht wieder Richtung Zamsereck. Bevor du am Zamsereck über die große Holzbrücke gehst und den ersten Parkplatz erreichst, ist links eine kleine Kapelle, die Barbarakapelle. Sie ist relativ unscheinbar, aber du kannst sie sehen, wenn du darauf achtest. Die Barbarakapelle ist kein freistehendes Gebäude, sondern eine versteckte Gedenkstätte in Form eines Reliefs, die direkt in die Felswand am Fuße der Staumauer eingelassen wurde. Sie dient als Mahnmal für die 25 Bauarbeiter, die während der Errichtung der Staumauer zwischen 1965 und 1971 ihr Leben verloren.
Die Gedenkstätte ist der Heiligen Barbara gewidmet, der Schutzpatronin der Bergleute und Tunnelbauer. Geschaffen wurde das Kunstwerk vom Tiroler Bildhauer Elmar Kopp. 1971 wurde sie im Jahr der Fertigstellung des Stausees eingeweiht. Das Relief ist in einem schlichten, kraftvollen Stil gehalten, der die raue Natur der Umgebung widerspiegelt und die menschlichen Opfer eines großen technischen Bauprojekts ehrt. Besucher können an diesem Ort innehalten und die Gedenkstätte als ein stilles Zeugnis der Vergangenheit und als Zeichen der Wertschätzung für die Männer betrachten, die dieses Bauwerk erst möglich gemacht haben.
Einkehren in der Dominikushütte
Nach dem Zwischenstopp bei der Barbarakapelle gehst du über die Holzbrücke. Sie führt über den Zamserbach. In diesem Bereich kannst du sehen, wie kraftvoll das Wasser aus den Bergen in den Schlegeisspeicher fließt. Dann geht es auf dem Fußweg entlang des Ufers bis zum Parkplatz P2. Hier verläßt du das Ufer und biegst links ab. Es ist ein breiter Forstweg, der auch beschildert ist – mit dem Ziel Dominikushütte. Du steigst auf einem breiten Weg in wenigen Minuten zur Dominikushütte hinauf. Kurz vor der Hütte erreichst du den offiziellen Aussichtspunkt – mit dem schönsten Blick über den gesamten Schlegeisspeicher. Das ist definitiv ein Ort zum Verweilen. Du findest diesen Aussichtspunkt aber nur, wenn du zur Dominikushütte wanderst. Kein Schild zeigt dir vorher, dass sich hier der Aussichtspunkt befindet.
Bevor du nun die letzten 50 Meter zurück zum Ausgangspunkt wanderst, solltest du unbedingt in der Dominikushütte einkehren. Auf der sonnigen Terrasse kannst du dir einen Kaiserschmarrn oder ein Schnitzel gönnen – und dabei noch einmal diesen herrlichen Blick genießen. Der Hüttenwirt Heiko ist ein echtes Original und du kannst bei ihm alles über den Schlegeis Stausee erfahren. Richte ihm doch bitte einen schönen Gruß vom Reiseblogger Markus Schmidt aus – er freut sich immer von mir zu hören!

DOMINIKUSHÜTTE
Die Dominikushütte liegt auf 1.805 m direkt über dem türkisblauen Schlegeis-Stausee – mit spektakulärem Blick auf Gletscher und Berge. Sie ist bequem mit dem Auto erreichbar und bietet dennoch echtes Hüttenfeeling mitten in den Zillertaler Alpen. Heiko, Juliette und ihre Familie führen die Hütte herzlich, familiär und mit viel persönlichem Engagement.
Die Küche ist super: hausgemachte Tiroler Klassiker wie Kaiserschmarrn, Gröstl oder Graukäse stehen auf der Karte. Auch für eine kleine Stärkung mit Aussicht, Kaffee & Kuchen oder ein kühles Getränk auf der Sonnenterrasse ist die Hütte perfekt. Als Übernachtungsgast kannst du kostenlos direkt bei der Hütte parken. Die Atmosphäre ist entspannt, bodenständig und sehr gastfreundlich – man fühlt sich eher wie bei Freunden als auf einer klassischen Berghütte.
–> Dominikushütte
Die beste Zeit für den Schlegeis Uferweg
Du kannst den Schlegeis Uferweg immer wandern, solange die Schlegeis Alpenstraße geöffnet ist. Im Gegensatz zu den höher gelegenen Hütten, kannst du selbst zum Start der Saison hier wandern und auch am Saisonende. Wenn du das Schauspiel der Natur in ihrer vollen Pracht erleben möchtest, ist der Frühsommer (Mai bis Juli) die perfekte Wahl. Die Schneeschmelze lässt die umliegenden Bäche und Wasserfälle, wie den Riepenbach, anschwellen und in vollem Volumen in den See stürzen, während die Almwiesen in saftigem Grün erstrahlen. Für Wanderer, die stabile Wetterbedingungen und klare Sicht bevorzugen, sind der Spätsommer (August und September) die beste Reisezeit. Die Tage sind in der Regel sonnig und warm, was eine ungestörte Wanderung und spektakuläre Ausblicke auf das türkisblaue Wasser und die umliegenden Dreitausender ermöglicht. Der Herbst (Oktober) bietet eine einzigartige Atmosphäre, da die Herbstsonne die Berggipfel in ein warmes Licht taucht und die Vegetation in leuchtenden Farben erstrahlt. Allerdings musst du in dieser Zeit mit kühleren Temperaturen und der Möglichkeit eines frühen Wintereinbruchs rechnen. Im Winter kannst du diese Wanderung nicht machen – dann ist die Zufahrt nicht möglich.
ALLE INFOS ZUM WASSERSTAND
Beachte auch, dass sich der Wasserstand des Stausees ändert. Hier habe ich alle Informationen gesammelt – wann der Schlegeisspeicher wenig Wasser hat und wann er richtig voll ist:
–> Schlegeisspeicher Wasserstand
Fakten zur Schlegeis-Stausee-Wanderung
- Länge: ca. 11 km
- Gehzeit: ca. 2 Stunden (ohne Pausen)
- Höhenmeter: nur 50 m im Aufstieg und 50 m im Abstieg
- Wegbeschaffenheit: breiter, gut befestigter Schotter- und Fahrweg – sehr leicht zu begehen
Karte für diese leichte Schlegeis Stausee Wanderung
Mein Persönliches Fazit zum Schlegeis Stausee Uferweg
Diese Wanderung am den Schlegeisspeicher ist landschaftlich wirklich etwas Besonderes – und dabei so leicht, dass jeder gesunde Mensch sie schaffen kann. Du brauchst keine besondere Bergerfahrung, nur gutes Schuhwerk und Lust auf Natur. Falls dir die ganze Strecke entlang des Ufers zu lang wird, kehre einfach früher um – selbst auf halber Strecke bekommst du schon richtig schöne Eindrücke von der beeindruckenden Bergkulisse und dem türkisfarbenen Wasser. Was du aber auf keinen Fall auslassen solltest, ist die Dominikushütte: Nicht nur wegen der hervorragenden Einkehr (ich sag nur: Kaiserschmarrn auf der Sonnenterrasse!), sondern auch wegen des einmaligen Aussichtspunkts direkt oberhalb des Sees. Von dort hast du den besten Blick über den gesamten Schlegeisspeicher.
Weiterführene Links
- hier kannst du am Schlegeisspeicher parken
- das solltest du am Schlegeisspeicher erleben
- falls noch Zeit ist, die Schlegeis Staumauer
- entdecke die anderen Zillertal Stauseen
- leichte Wanderung in Südtirol durch die Rastenbachklamm
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